Geschichte
Auf einer Bergkuppe, westlich des Ortskerns von Kindberg, thront hoch über dem Mürztal, weit sichtbar, die Kirche St. Georg. Erstmals wird die Kirche St. Georg am 13. August 1232 in einer vom Erzbischof Eberhard II. von Salzburg ausgestellten Urkunde erwähnt. Die Georgibergkirche wird in dieser Urkunde als die ältere Kirche, gegenüber der Pfarrkirche St. Peter und Paul, bezeichnet. Im Jahr 1172 wird der Name Chunrad de Chindeberch das erste Mal in einer Urkunde erwähnt. Es handelt sich dabei um einen Hochfreien, dessen Familie sich von 1154 bis 1165 „von Mürze“ nannte. Dieser Konrad von Kindberg und sein Bruder Rudolf werden als Beurkundungszeugen am 7. August 1186 in einer der wichtigsten mittelalterlichen Urkunden, der sogenannten Georgenberger Handfeste, genannt. Um 1170 wird vom „Hochfreien Geschlecht“ der Kindberger am heutigen Georgiberg eine Wehranlage, die „Burg Chindeberch“, erbaut. Dieser Platz ist für eine Wehranlage ideal gewählt, da das kleine Plateau nach drei Seiten steil abfällt. Nur im Norden steigt das Gelände gegen den Lammerkogel weiter an. Neben der Wehranlage wird auch eine Burgkapelle, die Kirche St. Georg, als Eigenkirche errichtet. Die Kirche ist dem Patrozinium des Heiligen Georg unterstellt, dessen Gedenktag am 23. April gefeiert wird. Es gilt als wahrscheinlich, dass die Georgikirche gleichzeitig mit der Burg um 1170 errichtet worden ist. Zu Beginn des Baues der Georgibergkirche ist deren Geschichte sehr eng an die Burg „Chindeberch“ geknüpft. Ohne die Existenz einer Burg am Georgiberg, wäre an diesem Platz wahrscheinlich kein Gotteshaus entstanden. Nach dem Aussterben des Geschlechts der Hochfreien Kindberger um 1210, ging der Besitz an den Herzog von Steiermark über und wurde somit landesfürstlich.
Der Herzog gab in Folge die Burg „Chindeberch“ Dienstleuten als Lehen, welche sich wiederum nach ihr benannten. Zwei verschiedene Quellen berichten von der Zerstörung der Burg durch ein Erdbeben im 13. Jahrhundert. Während ein namentlich nicht bekannter Leobner dieses Ereignis an einem Sonntag Anfang Mai 1266 vermerkt, nennt der Benediktinermönch Hieronymus Pez hierfür das Jahr 1267. Die Chronik des Stifts Neuberg berichtet, dass bei jenem Erdbeben auch die Glocken der Georgibergkirche zu Läuten begonnen haben. Es ist anzunehmen, dass die zerstörte Burg am Georgiberg nicht wieder aufgebaut wurde. Aufgrund der wesentlich besseren geografischen Lage wurde der neue Wehrbau am heutigen Standort des Schlosses Oberkindberg errichtet.
a die Wehranlage am Georgiberg nicht mehr existierte, finden sich über eine lange Periode keine schriftlichen Quellen über die Georgibergkirche. Daher kann die geschichtliche Entwicklung der Georgibergkirche von Ende des 13. Jahrhunderts bis zum Beginn des 17. Jahrhunderts nicht rekonstruiert werden. Direkt neben dem Areal der untergegangenen Burg Chindeberch wurde in der Folgezeit ein Bauernhaus errichtet. Dieser landwirtschaftliche Betrieb bildete eine wirtschaftliche Einheit mit der Kirche St. Georg bis in die Mitte des 20. Jahrhunderts. Das bedeutet, dass Kirche und Bauerngut jeweils unter einem Eigentümer vereint waren. Im Grund- und Zehenturbar der Pfarre Kindberg von 1603 wird jedenfalls ein Bauer am St. Georgenberg erwähnt. Aus diesen Aufzeichnungen geht hervor, dass der grunduntertänige Bauer Abgaben an den Pfarrer zu leisten hat, und, wie schon seine Vorgänger, bei Gottesdiensten in der Georgibergkirche die Glocken läuten muss. Von einem Gerichtsprozess aus den Jahren 1616 bis 1620, dessen Akten sich bei den Jesuitenakten im Grazer Diözesanarchiv befinden, erfahren wir Folgendes: Die Kindberger Pfarrkirche und die Herrschaft Oberkindberg stritten um zwei Grundstücke. Im Zuge des Prozesses wurde eine Lageskizze von Kindberg und Umgebung mit den beiden Äckern gezeichnet.
Auf dieser Skizze sind auch die Kirche „St. Georgenberg“ und das Bauernhaus vom „Bauer
an St. Georgenberg“ dargestellt. Auffällig ist, dass der Kirchenbau einen Turm aufweist. Ob die Skizze die tatsächliche Bauform der Georgibergkirche wiedergibt, ist fraglich. Denn die Georgibergkirche hatte einen Dachreiter, das bedeutet, dass ein kleines Türmchen auf dem Dachfirst errichtet war. Von einem eventuellen Kirchturm sind keine Bauelemente erhalten geblieben. Wann der Dachreiter an der Georgibergkirche errichtet wurde, kann noch nicht nachgewiesen werden, jedoch wird dieser schon um 1600 bestanden haben. Am 13. März 1620 wurden 25 Zeugen beim Gerichtsprozess befragt. Ein Zeuge war „Hannß
Khogler am St. Georgen Perg, des Gottshauß zu Khindberg vnterthan, seines Alters bey 40 Jahrn“. Daraus erfahren wir den Namen des Bauern, der die Landwirtschaft am Georgiberg zu Beginn des 17. Jahrhunderts bewirtschaftete. Es wird auch vermerkt, dass dieser Bauer der Pfarrkirche Kindberg zinsverpflichtet ist. Dies bedeutet, dass zu dieser Zeit die Landwirtschaft am Georgiberg zum Eigentum der Pfarrkirche Kindberg gehörte.
Hannß Khogler starb am Georgiberg im Jahr 1648. Sein Besitznachfolger war Adam Khogler, starb im Jahr 1657 am Georgiberg als Kirchendiener. Im Zeitraum zwischen 1670 und 1681 wurde der Bauernhof am Georgiberg von Michael Kraisberger bewirtschaftet. In den Pfarrmatriken lassen sich nur spärlich Eintragungen finden, in denen der Georgiberg genannt wird. Bei keiner Eintragung im 18. Jahrhundert wird ein Bauer am Georgiberg genannt. Es werden lediglich Inwohner am Bauernhof auf den Georgiberg erwähnt. Am 5. August 1772 starb im Bauernhaus am Georgiberg der Priester Wolfgang Ebner von Krieglachstein im
Alter von 80 Jahren. Im Jahre 1803 ist Dr. Clemens Kemper Pfarrer in Kindberg. Zu diesem Zeitpunkt gehören unter anderem die Georgibergkirche, das dazugehörige Maierhaus, eine Gastkeusche und ein paar Grundstücke zum Besitz der Pfarre Kindberg. Am 17. August 1803 wird die Georgibergkirche samt dem Bauernhaus, der Gastkeusche und den Grundstücken dem Sensenfabrikanten Johann Hillebrand und seiner Frau Clara um 1585 Gulden
verkauft. Der Verkauf der Georgibergkirche bedeutet, dass ab diesem Zeitpunkt die Kirche nicht mehr im Besitz einer Kirchenorganisation steht. Im Jahr 1837 kommt der Sohn der Vorbesitzer, Franz Hillebrand, in den Alleinbesitz dieser Liegenschaft. Dieser vererbt den Besitz nach seinem Tod im Jahr 1868 an seine Tochter Johanna Forcher. Aus der Pfarrchronik erfahren wir, dass im Jahr 1877 die schadhaft und baufällig gewordene Georgibergkirche um 481 Gulden renoviert wurde.
Auf dieser Skizze sind auch die Kirche „St. Georgenberg“ und das Bauernhaus vom „Bauer
an St. Georgenberg“ dargestellt. Auffällig ist, dass der Kirchenbau einen Turm aufweist. Ob die Skizze die tatsächliche Bauform der Georgibergkirche wiedergibt, ist fraglich. Denn die Georgibergkirche hatte einen Dachreiter, das bedeutet, dass ein kleines Türmchen auf dem Dachfirst errichtet war. Von einem eventuellen Kirchturm sind keine Bauelemente erhalten geblieben. Wann der Dachreiter an der Georgibergkirche errichtet wurde, kann noch nicht nachgewiesen werden, jedoch wird dieser schon um 1600 bestanden haben. Am 13. März 1620 wurden 25 Zeugen beim Gerichtsprozess befragt. Ein Zeuge war „Hannß
Khogler am St. Georgen Perg, des Gottshauß zu Khindberg vnterthan, seines Alters bey 40 Jahrn“. Daraus erfahren wir den Namen des Bauern, der die Landwirtschaft am Georgiberg zu Beginn des 17. Jahrhunderts bewirtschaftete. Es wird auch vermerkt, dass dieser Bauer der Pfarrkirche Kindberg zinsverpflichtet ist. Dies bedeutet, dass zu dieser Zeit die Landwirtschaft am Georgiberg zum Eigentum der Pfarrkirche Kindberg gehörte.
Hannß Khogler starb am Georgiberg im Jahr 1648. Sein Besitznachfolger war Adam Khogler, starb im Jahr 1657 am Georgiberg als Kirchendiener. Im Zeitraum zwischen 1670 und 1681 wurde der Bauernhof am Georgiberg von Michael Kraisberger bewirtschaftet. In den Pfarrmatriken lassen sich nur spärlich Eintragungen finden, in denen der Georgiberg genannt wird. Bei keiner Eintragung im 18. Jahrhundert wird ein Bauer am Georgiberg genannt. Es werden lediglich Inwohner am Bauernhof auf den Georgiberg erwähnt. Am 5. August 1772 starb im Bauernhaus am Georgiberg der Priester Wolfgang Ebner von Krieglachstein im
Alter von 80 Jahren. Im Jahre 1803 ist Dr. Clemens Kemper Pfarrer in Kindberg. Zu diesem Zeitpunkt gehören unter anderem die Georgibergkirche, das dazugehörige Maierhaus, eine Gastkeusche und ein paar Grundstücke zum Besitz der Pfarre Kindberg. Am 17. August 1803 wird die Georgibergkirche samt dem Bauernhaus, der Gastkeusche und den Grundstücken dem Sensenfabrikanten Johann Hillebrand und seiner Frau Clara um 1585 Gulden
verkauft. Der Verkauf der Georgibergkirche bedeutet, dass ab diesem Zeitpunkt die Kirche nicht mehr im Besitz einer Kirchenorganisation steht. Im Jahr 1837 kommt der Sohn der Vorbesitzer, Franz Hillebrand, in den Alleinbesitz dieser Liegenschaft. Dieser vererbt den Besitz nach seinem Tod im Jahr 1868 an seine Tochter Johanna Forcher. Aus der Pfarrchronik erfahren wir, dass im Jahr 1877 die schadhaft und baufällig gewordene Georgibergkirche um 481 Gulden renoviert wurde.
Geschichte
Die Kirche St. Georg wurde erstmals 1232 als Georgius in Monte urkundlich erwähnt. Die nahegelegene Burg Chindeberch, zu der vermutlich auch die Kirche gehörte, wurde um 1170 erbaut. Besitzer dieser Burg war der Hochfreie Chunrad de Chindeberch, der erstmals 1172 in einer Urkunde als Zeuge auftrat. Dessen Familie nannte sich im Zeitraum von1154 bis 1165 von Murce, nach dem Tal des Mürzflusses. Diese Familie scheint als Zeugen in einer der wichtigsten mittelalterlichen Urkunden der Steiermark, der Georgenberger Handfeste, auf.
Der Minnesänger Ulrich von Liechtenstein berichtet im Frauendienst, dass er 1227 in der Gestalt von Frau Venus von Venedig nach Wien reiste. In einem Turnier forderte er den Ritter von Chindeberch zu einem Duell, der ihm als windisches Weib entgegnete.
Nach dem Aussterben des Geschlechts der Kindberger fiel die Burg als landesfürstliches Lehen an das Herzogtum Steiermark zurück. Im Jahr1266 oder 1267 zerstörte ein Erdbeben die Burg.
Das Kirchengebäude der Georgibergkirche weist den Stil der Gotik auf. Vermutlich im 15. Jh. wurde die Kirche in den heutigen Ausmaßen errichtet. Jedoch hatte das Bauwerk einen früheren Vorläufer, welches vermutlich um 1170 erbaut wurde, auf das ein romanisches Portal hinweist. Später wurde es eine katholische Wallfahrtskirche und wurde 1803 an die Fabrikantenfamilie Hillebrand verkauft. 1894 kam die Kirche in den Besitz der protestantischen Familie Humbert, was in der Folge den Kindberger Kirchenstreit auslöste, weil eine Lutherische Messe gefeiert wurde. Nach mehreren weiteren Eigentümern ist es nun seit 1994 im Besitz des Kindberger Georgibergvereins und offen für kulturelle Veranstaltungen.
Die Kirche St. Georg wurde erstmals 1232 als Georgius in Monte urkundlich erwähnt. Die nahegelegene Burg Chindeberch, zu der vermutlich auch die Kirche gehörte, wurde um 1170 erbaut. Besitzer dieser Burg war der Hochfreie Chunrad de Chindeberch, der erstmals 1172 in einer Urkunde als Zeuge auftrat. Dessen Familie nannte sich im Zeitraum von1154 bis 1165 von Murce, nach dem Tal des Mürzflusses. Diese Familie scheint als Zeugen in einer der wichtigsten mittelalterlichen Urkunden der Steiermark, der Georgenberger Handfeste, auf.
Der Minnesänger Ulrich von Liechtenstein berichtet im Frauendienst, dass er 1227 in der Gestalt von Frau Venus von Venedig nach Wien reiste. In einem Turnier forderte er den Ritter von Chindeberch zu einem Duell, der ihm als windisches Weib entgegnete.
Nach dem Aussterben des Geschlechts der Kindberger fiel die Burg als landesfürstliches Lehen an das Herzogtum Steiermark zurück. Im Jahr1266 oder 1267 zerstörte ein Erdbeben die Burg.
Das Kirchengebäude der Georgibergkirche weist den Stil der Gotik auf. Vermutlich im 15. Jh. wurde die Kirche in den heutigen Ausmaßen errichtet. Jedoch hatte das Bauwerk einen früheren Vorläufer, welches vermutlich um 1170 erbaut wurde, auf das ein romanisches Portal hinweist. Später wurde es eine katholische Wallfahrtskirche und wurde 1803 an die Fabrikantenfamilie Hillebrand verkauft. 1894 kam die Kirche in den Besitz der protestantischen Familie Humbert, was in der Folge den Kindberger Kirchenstreit auslöste, weil eine Lutherische Messe gefeiert wurde. Nach mehreren weiteren Eigentümern ist es nun seit 1994 im Besitz des Kindberger Georgibergvereins und offen für kulturelle Veranstaltungen.
Architektur
Das derzeitige Kirchengebäude wurde im 15. Jh. im Stil der Gotik, vermutlich an Stelle einer früheren romanischen Kirche, errichtet. Im 17. Jh. wurde die Kirche barockisiert. Der Haupteingang der Kirche liegt im Norden und der Altar ist nach Süden hin ausgerichtet. Alle Inneneinrichtungen, wie der hölzerne Altar, die Kirchenbänke und die Prozessionssäule der Hl. Maria, von der nur das Sockelfundament in der Kirchenmitte verblieb, wurden zwischen 1960 und 1970 verkauft. Nur die hölzerne zweistöckige Empore über dem nördlichen Eingang existiert noch.
Eine Besonderheit ist das südliche Spitzbogenfenster, das sich nicht symmetrisch in das Zentrum der Apsis einfügt, sondern um fast einen Meter von der Achse abweicht. Außen ist diese Abweichung durch die Anordnung der Stützmauern geschickt kaschiert.
Hubert Stolla, Mitbegründer des Georgibergvereins, interpretierte dies als Sonnenuhr und Anzeiger der Wintersonnwende. Die Sonnenstrahlen scheinen dann am weitesten in das Kircheninnere und
erhellten einst dort die Mariensäule. Diese Konstruktion könnte als Illumination zu Mittag für das christliche Angelusgebet gedient haben, das sich von seinem Anfang herleitet: Angelus Domini
nuntiavit Mariæ (Der Engel der Herrn berief Maria)Zur Bearbeitung hier klicken.
Archäologie
Ausgrabungen zwischen 1995 und 1998 offenbarten eine Besiedlung bereits im 4. Jahrtausend v. Chr. (Lasinja Kultur) und Gräber aus dem 8.-10. Jh. nach Chr. (Köttlach II). Die zerstörte Burg hatte Mauern mit etwa einer Stärke von 2 Meter.
Das derzeitige Kirchengebäude wurde im 15. Jh. im Stil der Gotik, vermutlich an Stelle einer früheren romanischen Kirche, errichtet. Im 17. Jh. wurde die Kirche barockisiert. Der Haupteingang der Kirche liegt im Norden und der Altar ist nach Süden hin ausgerichtet. Alle Inneneinrichtungen, wie der hölzerne Altar, die Kirchenbänke und die Prozessionssäule der Hl. Maria, von der nur das Sockelfundament in der Kirchenmitte verblieb, wurden zwischen 1960 und 1970 verkauft. Nur die hölzerne zweistöckige Empore über dem nördlichen Eingang existiert noch.
Eine Besonderheit ist das südliche Spitzbogenfenster, das sich nicht symmetrisch in das Zentrum der Apsis einfügt, sondern um fast einen Meter von der Achse abweicht. Außen ist diese Abweichung durch die Anordnung der Stützmauern geschickt kaschiert.
Hubert Stolla, Mitbegründer des Georgibergvereins, interpretierte dies als Sonnenuhr und Anzeiger der Wintersonnwende. Die Sonnenstrahlen scheinen dann am weitesten in das Kircheninnere und
erhellten einst dort die Mariensäule. Diese Konstruktion könnte als Illumination zu Mittag für das christliche Angelusgebet gedient haben, das sich von seinem Anfang herleitet: Angelus Domini
nuntiavit Mariæ (Der Engel der Herrn berief Maria)Zur Bearbeitung hier klicken.
Archäologie
Ausgrabungen zwischen 1995 und 1998 offenbarten eine Besiedlung bereits im 4. Jahrtausend v. Chr. (Lasinja Kultur) und Gräber aus dem 8.-10. Jh. nach Chr. (Köttlach II). Die zerstörte Burg hatte Mauern mit etwa einer Stärke von 2 Meter.
Römisch/Norischer Reliefstein
An der Kirchenwand befand sich einst ein Reliefstein, den nun das Lapidarium des Joanneums in Graz Eggenberg beherbergt, wovon aber eine Kopie in Kindberg verblieb.
Das Relief (83 x 83 x 25 cm) zeigt eine weibliche Figur in norischer Tracht, die einen Korb und einen Spiegel hält. Das Motiv wird als Spiegelhalterin, Dienerin mit Spiegel und Korb oder Mädchenstein
bezeichnet. Viele ähnliche Darstellungen finden sich im vormaligen Noricum und Pannonien, offensichtlich Bestattungssymbole verkörpernd.
Das Wappen von Kindberg zeigt ein ähnliches Bild, ein Kind mit Blumen und Sternen auf einem Berg sitzend. Es bleibt die Frage offen, ob sich der Name Kindberg von dem Kind am Relief des Georgibergs oder vom altgermanischen Wort für Licht „kien“ (engl. Kindling) herleitet.
Architektur
Das derzeitige Kirchengebäude wurde im 15. Jh. im Stil der Gotik, vermutlich an Stelle einer früheren romanischen Kirche, errichtet. Im 17. Jh. wurde die Kirche barockisiert. Der Haupteingang der Kirche liegt im Norden und der Altar ist nach Süden hin ausgerichtet. Alle Inneneinrichtungen, wie der hölzerne Altar, die Kirchenbänke und die Prozessionssäule der Hl. Maria, von der nur das Sockelfundament in der Kirchenmitte verblieb, wurden zwischen 1960 und 1970 verkauft. Nur die hölzerne zweistöckige Empore über dem nördlichen Eingang existiert noch.
Eine Besonderheit ist das südliche Spitzbogenfenster, das sich nicht symmetrisch in das Zentrum der Apsis einfügt, sondern um fast einen Meter von der Achse abweicht. Außen ist diese Abweichung durch die Anordnung der Stützmauern geschickt kaschiert.
Hubert Stolla, Mitbegründer des Georgibergvereins, interpretierte dies als Sonnenuhr und Anzeiger der Wintersonnwende. Die Sonnenstrahlen scheinen dann am weitesten in das Kircheninnere und
erhellten einst dort die Mariensäule. Diese Konstruktion könnte als Illumination zu Mittag für das christliche Angelusgebet gedient haben, das sich von seinem Anfang herleitet: Angelus Domini
nuntiavit Mariæ (Der Engel der Herrn berief Maria)
Antike Landvermessung
Der Heimatforscher Hubert Stolla entdeckte, dass der Georgiberg und vier weitere alte Kirchen und Kapellen von Kindberg voneinander gleichweit im Abstand von 1030m +/- 10m entfernt sind und ein gleichseitiges Dreieck bilden mit einer Seite genau in Nord-Süd-Ausrichtung. Einer örtlichen Sage
zufolge soll zwischen ihnen eine weiße Frau in unterirdischen Gängen wandeln. Es ist noch ungeklärt, ob Zufall oder antike Geodäsie und Landvermessung für diese geographische Konfiguration verantwortlich ist.
Weitere Untersuchungen könnten offenbaren, ob vielleicht auch die Sichtbarkeit des kegelförmigen Sonnwendsteins in 35 km Entfernung für Wahl dieses Standortes eine Rolle gespielt hat.
An der Kirchenwand befand sich einst ein Reliefstein, den nun das Lapidarium des Joanneums in Graz Eggenberg beherbergt, wovon aber eine Kopie in Kindberg verblieb.
Das Relief (83 x 83 x 25 cm) zeigt eine weibliche Figur in norischer Tracht, die einen Korb und einen Spiegel hält. Das Motiv wird als Spiegelhalterin, Dienerin mit Spiegel und Korb oder Mädchenstein
bezeichnet. Viele ähnliche Darstellungen finden sich im vormaligen Noricum und Pannonien, offensichtlich Bestattungssymbole verkörpernd.
Das Wappen von Kindberg zeigt ein ähnliches Bild, ein Kind mit Blumen und Sternen auf einem Berg sitzend. Es bleibt die Frage offen, ob sich der Name Kindberg von dem Kind am Relief des Georgibergs oder vom altgermanischen Wort für Licht „kien“ (engl. Kindling) herleitet.
Architektur
Das derzeitige Kirchengebäude wurde im 15. Jh. im Stil der Gotik, vermutlich an Stelle einer früheren romanischen Kirche, errichtet. Im 17. Jh. wurde die Kirche barockisiert. Der Haupteingang der Kirche liegt im Norden und der Altar ist nach Süden hin ausgerichtet. Alle Inneneinrichtungen, wie der hölzerne Altar, die Kirchenbänke und die Prozessionssäule der Hl. Maria, von der nur das Sockelfundament in der Kirchenmitte verblieb, wurden zwischen 1960 und 1970 verkauft. Nur die hölzerne zweistöckige Empore über dem nördlichen Eingang existiert noch.
Eine Besonderheit ist das südliche Spitzbogenfenster, das sich nicht symmetrisch in das Zentrum der Apsis einfügt, sondern um fast einen Meter von der Achse abweicht. Außen ist diese Abweichung durch die Anordnung der Stützmauern geschickt kaschiert.
Hubert Stolla, Mitbegründer des Georgibergvereins, interpretierte dies als Sonnenuhr und Anzeiger der Wintersonnwende. Die Sonnenstrahlen scheinen dann am weitesten in das Kircheninnere und
erhellten einst dort die Mariensäule. Diese Konstruktion könnte als Illumination zu Mittag für das christliche Angelusgebet gedient haben, das sich von seinem Anfang herleitet: Angelus Domini
nuntiavit Mariæ (Der Engel der Herrn berief Maria)
Antike Landvermessung
Der Heimatforscher Hubert Stolla entdeckte, dass der Georgiberg und vier weitere alte Kirchen und Kapellen von Kindberg voneinander gleichweit im Abstand von 1030m +/- 10m entfernt sind und ein gleichseitiges Dreieck bilden mit einer Seite genau in Nord-Süd-Ausrichtung. Einer örtlichen Sage
zufolge soll zwischen ihnen eine weiße Frau in unterirdischen Gängen wandeln. Es ist noch ungeklärt, ob Zufall oder antike Geodäsie und Landvermessung für diese geographische Konfiguration verantwortlich ist.
Weitere Untersuchungen könnten offenbaren, ob vielleicht auch die Sichtbarkeit des kegelförmigen Sonnwendsteins in 35 km Entfernung für Wahl dieses Standortes eine Rolle gespielt hat.
Zusammenfassung
Die früher St. Georg geweihte Kirche von Kindberg/Steiermark liegt an einer alten Straße durch das Mürztal auf einem alten Siedlungsplatz, neben einer im Mittelalter befestigten Burg. Die Kirchenachse ist Nord-Süd orientiert und das südliche Kirchenfenster hatte die Funktion einer Sonnenuhr und war Anzeiger der Wintersonnwende. Die geographische Anordnung in Verbindung mit alten Sagen lässt vorgeschichtliche Landvermessung
vermuten.Zur Bearbeitung hier klicken.Zur Bearbeitung hier klicken.Zur Bearbeitung hier klicken.
Die früher St. Georg geweihte Kirche von Kindberg/Steiermark liegt an einer alten Straße durch das Mürztal auf einem alten Siedlungsplatz, neben einer im Mittelalter befestigten Burg. Die Kirchenachse ist Nord-Süd orientiert und das südliche Kirchenfenster hatte die Funktion einer Sonnenuhr und war Anzeiger der Wintersonnwende. Die geographische Anordnung in Verbindung mit alten Sagen lässt vorgeschichtliche Landvermessung
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